Schiffswerft - Gebrüder Friedrich GmbH & Co. KG

Am 6. Mai 2013 wurden die Wirtschaftsjunior*innen von der Geschäftsführerin Katrin Birr auf dem Schwimmhaus der Gebr. Friedrich GmbH & Co. KG begrüsst. Dieses wurde von der Schiffswerft selbst konzipiert und als Prototyp gebaut. Wir fanden dabei alle im „Wohnzimmer“ bzw. der höher gelegenen Küche des Hausboots genügend Platz. Die zuvor angesetzte Vorstandssitzung wurde dagegen im Keller gehalten, was viele zunächst für einen Scherz hielten. Bei der anschließenden Besichtigung stellte sich aber heraus, das tatsächlich unterhalb der sichtbaren Etagen des Schwimmhauses noch ein vollwertiger Kellerraum mit zusätzlichen Sanitärräumen vorhanden war.

 

Die Schiffswerft wurde bereits 1921 von den Brüdern Friedrich gegründet und ist als Familienbetrieb jetzt in der vierten Generation tätig. Zu dieser langen Tradition gehört auch, dass als Nachfolgen der Inhaber lediglich Töchter geboren wurden. Mit einem zwinkernden Auge erklärte uns Frau Birr, dass daher auf „intelligentes Heiraten“ gesetzt werden musste.

 

Die Werft liegt am Ortseingang von Friedrichsort am Preiser Strand. Ob dieser Standort aufgrund des schönen Ortsnamens gewählt wurde ist ungewiss, klar ist aber, dass die Werft auch gleichzeitig das Zuhause der Familie Birr ist, die bewusst mit auf dem Werftgelände wohnt. Die Werft hat eine mittlere Größe und beschäftigt derzeit rund 65 Mitarbeiter*innen mit hohem Zugehörigkeitsgefühl. Die Azubis werden so gut wie immer übernommen, da die benötigten Fähigkeiten des Handwerks so kaum auf dem Markt vorhanden sind. 

 

Das Aufgabengebiet der Wert besteht nicht im Neubau von Schiffen, sondern die vielen eigenen Gewerke sorgen dafür, dass schnelle Hilfe und Support der Schifffahrt geboten werden kann. Dabei werden Ersatzteile nicht anhand von Zeichnungen, sondern direkt am Original / Muster erstellt. Die hauseigene Tischlerei baut so z.B. neue Schwimmkörper für die Minensuche oder bessert diese aus. Neben der Marine wird auch viel für Behörden gearbeitet. Aber auch die weltweit bekannte Reederei Aida ist Kunde, wenn eines der Schiffe wieder einmal Kiel ansteuert. Nicht nur im Hafen, sondern auch direkt im Nord-Ostsee-Kanal wird der Service der Werft für jede Schiffsgröße angeboten. Durch die Übernahme einer Elektrofirma in 1993 können seitdem Reparaturen z.B. an Generatoren selbst durchgeführt werden.

 

Nach der Einführung in die Geschichte des Unternehmens ging es zur Besichtigung über das Werftgelände auf dem meist Getriebeschäden behoben werden. Die Slippanlagen sind dabei eine preisgünstigere Alternative gegenüber einem komplexen Trockendock und können Yachten bis zu einer Länge von 45 m heben. Die beiden Außen-Slippanlagen waren in Benutzung, so dass wir das Unterschiff und die Arbeiten trockenen Fußes begutachten konnten. Die neue Hallen-Slippanlage bieten für komplexere Arbeiten einen geschützten Ort, auch wenn dadurch den Anwohnern wieder den schönen Blick auf die Kieler Förde genommen wurde. In der Halle befand sich eine Yacht die wir von Außen auch kurz besichtigen konnten. Bei dessen Größe kamen nicht nur die Schiffseigner*innen unter den Wirtschaftsjunior*innen ins Staunen.

 

Nach dem Rundgang ging es wieder zurück auf das Schwimmhaus. In der Zwischenzeit  hatte an der Badeplattform der „Futter-Kudder“ - ein schwimmender Imbiss auf der Kieler Förde - festgemacht, welcher uns mit fangfrischen Würstchen und Grillfleisch versorgte. Ein kühles Getränk konnte dann beim Sonnenuntergang auf einen der beiden Balkone genossen werden, allerdings wurde hierfür die Porsche-Außenbadewanne nicht extra noch mit Wasser gefüllt.