Monatsveranstaltung Mai 2014 - HSH Nordbank

Zum Thema „Niedrigzinspolitik - Zerstören die Notenbanken unser Geld?“ waren wir am 05.05. zur Monatsveranstaltung Mai bei der HSH Nordbank in Kiel zu Gast.

Als „Bank für Unternehmer*innen“ konzentriert sich die HSH auf inhabergeführte Unternehmen des gehobenen deutschen Mittelstandes. Vor allem in Norddeutschland setzt die HSH Nordbank auf das Geschäft mit Firmenkunden, Immobilienkunden sowie Kunden des Wealth Managements. International stehen Unternehmerkunden der Bereiche Shipping sowie Energy und Infrastructure im Fokus.

Chefvolkswirt Dr. Cyrus de la Rubia präsentierte uns seinen ca. 45 minütigen Vortrag „Niedrigzinspolitik - Zerstören die Notenbanken unser Geld?“ gegliedert in drei Teile.

Zu Beginn wurde der Auslöser und das Ziel der Niedrigzinspolitik thematisiert. Als Ursache wurde der Schock nach der Finanzkrise von 2008 ausgemacht. Dieser gab den Impuls für die Nullzinspolitik.

Ziel dieser Politik sei es Unternehmen mit niedrigen Zinsen zu entlasten und so für Wirtschaftswachstum zu Sorgen. Der Staat soll sich günstiger refinanzieren können und dadurch mehr haushaltspolitischen Spielraum erhalten. Durch Vermögenseffekte fühlen sich private Haushalte reicher uns konsumieren so mehr.

Im zweiten Teil seiner Vortrages erläuterte Dr. de la Rubia die volkswirtschaftlichen Auswirkungen.

An den Beispielen von Güterpreisinflation und Vermögenspreisinfaltion wurden die Risiken dieser Strategien erläutert. Die Güterpreisinflation stellte er am Beispiel der Briefmarke dar und verwies dabei auf die Hyperinflation zur Zeiten der Weimarer Republik, wo binnen fünf Monaten der Preis einer Briefmarke von 100 Mark auf 10 Milliarden Mark stieg.

Die Vermögenspreisinflation erklärte Herr de la Rubia am Beispiel der Preissteigerung bei Wohnimmobilien in Deutschland.

In Teil drei des Vortrages folgte die Schlussfolgerung. Hier wurde das Risiko einer kurzfristigen Güterpreisinfaltion als gering eingestuft. Unabhängig davon ob es zu einer Güterpreisinflation kommt, sei eine Vermögenspreisinflation bereits in vollem Gange. Die volkswirtschaften Auswirkungen seien hier mindestens so kritisch zu beurteilen wie bei einer Güterpreisinflation.

Das größte Risiko für Realvermögensbesitzer ist das Platzen der Vermögenspreisblase.

Im Abschlussstatement sagte Dr. de la Rubia, dass die Zinsen vor allem dann wieder steigen werden, wenn Europa und die Euro- Mitgliedsländer (einschließlich Deutschland) ihre Hausaufgaben machen. Denn weniger Angst und mehr Wachstum bedeuten in Deutschland höhere Zinsen.

Nach dem Vortrag beantwortete Dr. de la Rubia ausführlich unterschiedliche Fragen aus dem Plenum. Wir danken der HSH Nordbank und Dr. de la Rubia für die Gastfreundschaft und den interessanten Ausflug in die Volkswirtschaftslehre.